Neue Studie der University of Montana enthüllt beeindruckende Ergebnisse
Künstliche Intelligenz (KI) hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht und ihre Fähigkeiten werden immer beeindruckender. Eine neue Studie der University of Montana (UM) und ihrer Partner legt nahe, dass KI in einem standardisierten Kreativitätstest mit den Top 1% der menschlichen Denker mithalten kann. Dr. Erik Guzik, Assistenzprofessor am College of Business der UM, leitete diese wegweisende Forschung, bei der das Torrance Tests of Creative Thinking (TTCT)-Verfahren verwendet wurde, ein etabliertes Instrument zur Bewertung der menschlichen Kreativität.
Konvergente und divergente Kreativität
Kreativität und schöpferisches Denken sind wesentliche Komponenten menschlicher Intelligenz. Eine Person wird als kreativ angesehen, wenn sie durch die innovative Verbindung bestehenden Wissens etwas völlig Neues entwickeln kann – dies wird als konvergente Kreativität bezeichnet. Divergente Kreativität hingegen bedeutet, „out of the box“ zu denken – jenseits gängiger Lösungsansätze und Konzepte.
Wie steht es um die Kreativität künstlicher Intelligenzen? Bisher waren die Ergebnisse gemischt: Die generative KI Chat GPT 3 schnitt in gängigen Tests meist schlechter ab als der durchschnittliche Mensch. Doch mit dem Nachfolger GPT-4 hat sich das Blatt gewendet. Erste Tests zeigten, dass Chat GPT 4 deutlich aufgeholt hat. Nun haben Erik Guzik von der University of Montana und sein Team untersucht, wie sich Chat GPT 4 in einer etablierten Testreihe behauptet.
KI erreicht Spitzenleistung in Kreativitätstest
Die Studie umfasste die Einreichung von acht Antworten, die von Chat GPT 4 generiert wurden. Zusätzlich wurden Antworten einer Kontrollgruppe von 24 Studierenden der UM, die Guziks Kurse in Unternehmertum und persönlicher Finanzierung besuchten, eingereicht. Diese Ergebnisse wurden mit denen von 2.700 Studierenden verglichen, die im Jahr 2016 den TTCT-Test absolvierten. Die Bewertung der Einreichungen erfolgte durch Scholastic Testing Service, das nicht wusste, dass KI beteiligt war.
Die Ergebnisse enthüllen, dass ChatGPT in Bezug auf Kreativität in exzellenter Gesellschaft ist. Die KI-Anwendung erzielte Spitzenleistungen in den Kategorien Fluency (Fähigkeit, viele Ideen zu generieren) und Originalität (Fähigkeit, neue Ideen zu entwickeln). Bei der Flexibilität, also der Fähigkeit, verschiedene Arten und Kategorien von Ideen zu generieren, erreichte die KI dennoch eine beeindruckende Platzierung im 97. Perzentil.
KI übertrifft die meisten Studierenden
Dr. Guzik zeigte sich erfreut, dass einige seiner Studierenden der UM ebenfalls im Top-1%-Bereich landeten. Schneidet damit besser ab als 99 Prozent der menschlichen Testpersonen und übertraf die Mehrheit der Studierenden landesweit.
Das Forschungsteam führte die KI-Tests und die Bewertung der Studierenden im Frühjahrssemester durch. Unterstützt wurde Dr. Guzik bei seiner Arbeit von Christian Gilde von der UM Western und Christian Byrge von der Vilnius University. Die Forscher präsentierten ihre Ergebnisse im Mai auf der Southern Oregon University Creativity Conference.
Die KI äußerte sich zu den Bedeutungen ihrer guten Ergebnisse im TTCT-Test und wies darauf hin, dass es möglicherweise noch keine vollständige Erklärung für menschliche Kreativität gibt. Sie schlug vor, dass anspruchsvollere Bewertungsinstrumente entwickelt werden könnten, um zwischen menschlich erzeugten und KI-generierten Ideen zu unterscheiden.
Potenzial für Wirtschaft und Innovation
Die TTCT-Tests stellen reale kreative Aufgaben nach, wie zum Beispiel das Finden neuer Verwendungsmöglichkeiten für ein Produkt oder die Verbesserung desselben. Dr. Guzik erwartete, dass Chat GPT aufgrund seiner generativen KI-Natur in der Lage wäre, viele Ideen zu generieren. Tatsächlich übertraf es die Erwartungen, indem es relevante, nützliche und wertvolle Ideen zu den gestellten Aufgaben lieferte.
Besonders überraschend war die Fähigkeit von Chat GPT, originelle Ideen zu generieren, die ein Kennzeichen menschlicher Vorstellungskraft sind. Die KI landete im obersten Perzentil, indem sie frische Antworten lieferte, die von den Evaluatoren nicht unbedingt erwartet wurden.
Dr. Guzik betonte das Potenzial von KI als wertvolles Werkzeug in der Geschäftswelt und prognostizierte ihre zunehmende Bedeutung für regionale und nationale Innovation. Kreativität sei seiner Meinung nach ein Weg, Dinge anders anzugehen, und KI könne dazu beitragen, kreatives Denken auf Geschäfts- und Innovationsprozesse anzuwenden. Das College of Business der UM ist offen für die Integration von KI in den Lehrplan und die Vermittlung von Kenntnissen über ihre Anwendungen. Dabei wird die Notwendigkeit angemessener Regulierungen und ethischer Überlegungen betont.
Fazit: Die Forschung der University of Montana und ihrer Partner zeigt, dass Künstliche Intelligenz in der Lage ist, mit den besten 1% menschlicher Denker in einem Kreativitätstest mitzuhalten. Die KI-Anwendung Chat GPT 4 erzielte herausragende Ergebnisse in den Bereichen Flüssigkeit und Originalität, was auf eine bemerkenswerte kreative Leistung hinweist. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass KI nicht nur in der Lage ist, eine große Anzahl von Ideen zu generieren, sondern auch originelle und innovative Denkansätze zu entwickeln. Dieses Forschungsprojekt eröffnet spannende Möglichkeiten für den Einsatz von KI in der Wirtschaft und hebt sie als wichtigen Treiber für regionale und nationale Innovationen hervor. Es ist jedoch wichtig, die ethischen und regulatorischen Aspekte im Zusammenhang mit KI zu berücksichtigen, während wir ihre Potenziale weiter erkunden.
Quelle: University of Montana