Wie KI-Müll unser Internet überflutet
Ein Kätzchen rast durch einen Pool aus Regenbogenschleim. Ein Jesus aus Spaghetti. Woodland-Tiere auf dem Laufband. Deine Timeline ist voll davon und jetzt hat es einen Namen: Slop. Merriam-Webster hat den Begriff am 15. Dezember 2025 zum Wort des Jahres gekürt und damit eine bittere Wahrheit auf den Punkt gebracht: Generative KI flutet das Netz mit Content, der billig, massenhaft und meist wertlos ist.
Die Zahl der Suchanfragen nach „Slop“ ist im Vergleich zum Vorjahr um das Zehnfache gestiegen. Das Signal ist klar: Menschen merken, dass etwas schiefläuft. Bei AIFactum analysieren wir, was hinter diesem Phänomen steckt und wie du dich davor schützen kannst.
Was ist Slop eigentlich?
Merriam-Webster definiert „Slop“ als „digitalen Content von niedriger Qualität, der normalerweise in großen Mengen mithilfe künstlicher Intelligenz produziert wird“. Der Begriff stammt ursprünglich aus dem 18. Jahrhundert und bedeutete „weicher Schlamm“ oder „Schweinefutter“, Abfall eben.
Die Flut von Slop umfasst absurde Videos, verquere Werbebilder, kitschige Propaganda, täuschend echt aussehende Fake News, minderwertige KI-Bücher und jede Menge sprechende Katzen, so die Wörterbuch-Redaktion. Greg Barlow, Präsident von Merriam-Webster, nennt das Wort „illustrativ“ für unsere Zeit: faszinierend, nervig und lächerlich zugleich.
Wie Schleim, Sludge und Muck hat Slop den feuchten Klang von etwas, das man nicht anfassen möchte. Und genau so fühlt es sich an, durch Social-Media-Feeds zu scrollen, die von KI-generierten Inhalten verstopft sind.
Warum explodiert Slop gerade jetzt?
Tools wie ChatGPT, Midjourney oder OpenAIs Sora 2 haben die Produktionskosten für Content gegen null getrieben. Jeder kann mit ein paar Text-Prompts Videos, Bilder oder Artikel generieren, ohne Fachwissen, ohne Aufwand, ohne Qualitätskontrolle. Das Resultat: Ein Tsunami minderwertiger Inhalte.
Laut einem Report von AI and Games aus dem Jahr 2025 enthalten etwa 20 Prozent der auf Steam veröffentlichten Spiele einen „KI-Hinweis“, der darauf hindeutet, dass generative KI-Tools für Assets verwendet werden. Viele dieser Spiele setzen stark auf KI-generierte Grafiken, oft mit gemischter oder schlechter Qualität.
Die Plattformen verschärfen das Problem. Algorithmen belohnen Quantität und Engagement, egal, ob der Content von Menschen oder Maschinen stammt. Eine Untersuchung von The Guardian ergab, dass neun der 100 am schnellsten wachsenden YouTube-Kanäle KI-generierte Inhalte wie Zombie-Fußball und Katzen-Seifenopern zeigen. Ein banales, 30-Sekunden-Video über ein Kätzchen im Slime-Pool? Über 2 Millionen Views.
Die Schattenseiten: Von „Workslop“ bis Fake News
Slop beschränkt sich längst nicht mehr auf Social Media. Im Arbeitsalltag wächst ein neues Problem: Workslop, fehlerhafte KI-Reports, generische E-Mails und Präsentationen ohne Substanz. Eine Studie von BetterUp Labs und Stanford fand heraus, dass 41 Prozent der Arbeitnehmer auf solche KI-generierten Outputs gestoßen sind, die fast zwei Stunden Nacharbeit pro Fall kosteten.
Noch dramatischer: 95 Prozent der Unternehmen sehen keinen messbaren ROI aus ihren KI-Investitionen, hauptsächlich wegen Qualitätsmängeln.
Die politischen Auswirkungen sind alarmierend. Wired beschrieb Donald Trump 2025 als „den ersten KI-Slop-Präsidenten“ und verwies auf seinen häufigen Einsatz von KI-generierten Bildern und Videos in der öffentlichen Kommunikation. Nach dem Hurrikan Helene 2024 kursierten KI-generierte Bilder von verzweifelten Kindern in den sozialen Medien, als angeblicher Beweis für Regierungsversagen.
Die Opfer: Echte Creator werden verdrängt
KI-Slop schadet Künstlern durch Arbeitsplatz- und Einkommensverluste und verdrängt von echten Creators erstellte Inhalte. Algorithmen unterscheiden oft nicht zwischen menschlichem und KI-Content, mit fatalen Folgen für Menschen, die von ihrer kreativen Arbeit leben.
Das Science-Fiction-Magazin Clarkesworld musste 2024 die Einsendungen komplett stoppen, weil es von KI-generierten Geschichten überflutet wurde. Selbst Wikipedia kämpft mit KI-Slop, der das Community-Moderationssystem überlastet. Wenn die Organisation nicht erfolgreich ist, diesen zu entfernen, ist eine wichtige Informationsquelle, auf die Menschen angewiesen sind, gefährdet.
Was Plattformen dagegen unternehmen
Die Tech-Giganten reagieren, wenn auch langsam. YouTube hat die Monetarisierung von KI-Spam gestoppt und filtert Videos mit Wasserzeichen. Spotify kennzeichnet generierte Musik. Google und Meta testen „Human-in-the-Loop“-Systeme, bei denen menschliche Reviewer Outputs vor Veröffentlichung prüfen.
Doch die Tools werden auch besser. OpenAI kündigte an, „respektlose“ und vulgäre KI-Clips zu blockieren, die die Ähnlichkeit von Dr. Martin Luther King Jr. in der Sora 2-App darstellen. Das Problem: Die Technik entwickelt sich schneller als die Kontrollmechanismen.
Wie du dich schützen kannst
Als Content Creator:
- Nutze Detection-Tools wie Originality.ai* oder Hive Moderation
- Markiere deine menschengemachten Inhalte transparent
- Setze auf Authentizität und Expertise statt Masse
Im Business:
- Implementiere eine „No Slop Policy“ mit klaren Qualitätsrichtlinien
- Schulungen für Prompt Engineering und Output-Qualitätsprüfung
- KI als Assistent nutzen, nicht als Ersatz für menschliche Expertise
Als Nutzer:
- Achte auf Telltale Signs: unnatürliche Gesichter, verzerrte Hände, generische Formulierungen
- Hinterfrage viralen Content kritisch
- Melde Slop über Plattform-Features
Das Wort sendet eine kleine Nachricht an die KI: Wenn es darum geht, menschliche Kreativität zu ersetzen, wirkst du manchmal nicht besonders superintelligent, so Merriam-Webster.
Ein Trend mit Langzeitwirkung
Die Wahl von „Slop“ zum Wort des Jahres ist kein Zufall. Cambridge wählte „Parasocial“, Oxford „Rage Bait“, Collins „Vibe Coding“, alle spiegeln Ängste rund um KI und Content-Konsum wider. Auch The Economist wählte „Slop“ als das Wort, das 2025 definierte.
Die KI-Branche steht unter Druck. Investoren fordern Qualitätsmetriken, neue Modelle wie NVIDIAs Nemotron 3 priorisieren Faktentreue. Startups bauen „Slop-Detektoren“ mit 98-prozentiger Genauigkeit. Für Unternehmen, die Slop meiden, winken Wettbewerbsvorteile, in Content-Marketing, E-Commerce oder Kundenservice.
Die Regulierung folgt: Die EU-KI-Verordnung könnte Slop-Produzenten hart treffen. In den USA gibt es parteiübergreifenden Widerstand gegen Trumps KI-Order, weil sie Qualitätskontrollen vernachlässigt.
Fazit: Slop ist Warnsignal und Chance zugleich
„Slop“ als Wort des Jahres 2025 ist mehr als sprachliche Spielerei, es ist ein Weckruf. Die massenhafte Produktion minderwertigen KI-Contents bedroht unser digitales Ökosystem, von Social Media über Journalismus bis in Büros und Klassenzimmer.
Aber es ist auch ein Zeichen wachsenden Bewusstseins. Dictionary-Redakteure sehen das Wort als Signal für zunehmendes Bewusstsein und deuten an, dass das gestiegene Interesse an „Slop“ den Wunsch nach authentischeren, menschengemachten und vertrauenswürdigen Inhalten widerspiegelt.
Die Message ist klar: KI ist transformativ, aber nicht unfehlbar. Wer Slop produziert, verliert Vertrauen. Wer Qualität liefert, gewinnt. Bei AIFactum tracken wir diese Entwicklung evidenzbasiert und menschengeprüft, von den neuesten Modellen bis zu praktischen Strategien gegen Content-Müll.
Die Zukunft gehört nicht der KI, die am meisten produziert, sondern der, die am besten unterstützt. Bleib auf der richtigen Seite dieser Entwicklung.
Hinweis: Dieser Artikel enthält Inhalte, die mit Unterstützung eines KI-Systems erstellt wurden. Die Inhalte wurden anschließend von einem Menschen mit Hinweis: Dieser Artikel enthält Inhalte, die mit Unterstützung eines KI-Systems erstellt wurden. Die Inhalte wurden anschließend von einem Menschen mit ❤️überprüft und bearbeitet, um Qualität und Richtigkeit sicherzustellen.
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