Von College-Abbrechern zu Milliardären
In einer Welt, in der KI-Systeme wie hungrige Giganten nach Daten lechzen, hat ein junges Unternehmen aus San Francisco den digitalen Goldstaub unserer Zeit entdeckt: perfekt aufbereitete Trainingsdaten. Scale AI, 2016 von zwei College-Abbrechern gegründet, ist heute einer der unsichtbaren Kraftpakete hinter dem KI-Boom.
Alex Wang, damals frisch vom MIT geflüchtet, und Lucy Guo, die mit einem Thiel-Stipendium die Carnegie Mellon hinter sich ließ, erkannten ein Problem: Die besten KI-Modelle brauchten qualitativ hochwertige, menschlich überprüfte Daten – und zwar massenhaft. Während andere Tech-Gründer von autonomen Autos oder KI-Assistenten träumten, bauten die beiden eine Plattform, die heute für viele dieser Träumer unverzichtbar geworden ist.
Ihre Rechnung ging auf – und wie! Mit gerade mal 24 Jahren wurde Wang 2021 zum jüngsten Self-made-Milliardär der Welt, als Scale AI die 7-Milliarden-Dollar-Marke knackte. Guo, die das Unternehmen bereits 2018 verlassen hatte, um eigene Wege zu gehen, wurde mit 30 zur jüngsten selbstgemachten Milliardärin im KI-Sektor – dank ihrer Anteile am ehemaligen Startup.
Was macht Scale AI eigentlich?
Stellen Sie sich vor, Sie möchten einem Computer beibringen, einen Hund von einer Katze zu unterscheiden. Dafür brauchen Sie Tausende korrekt beschrifteter Bilder. Oder Sie entwickeln einen Sprachassistenten und benötigen Millionen bewerteter Antworten. Genau hier kommt Scale AI ins Spiel.
Das Unternehmen hat eine umfassende Toolbox entwickelt, die vom einfachen Markieren von Objekten in Bildern bis hin zu komplexen Bewertungssystemen für Sprachmodelle reicht:
- Die Scale Data Engine hilft beim Sortieren, Labeln und Kuratieren riesiger Datensätze – sei es für selbstfahrende Autos, die Hindernisse erkennen müssen, oder für Sicherheitskameras, die verdächtige Aktivitäten identifizieren sollen.
- Die GenAI Platform unterstützt Unternehmen dabei, ihre KI-Modelle zu trainieren und zu verfeinern – ähnlich wie ein Personal Trainer, der einem Athleten hilft, seine Leistung zu optimieren.
- Das Forschungsteam SEAL Lab entwickelt Methoden, um KI-Systeme sicherer und zuverlässiger zu machen – quasi ein Qualitätsprüfer für künstliche Intelligenzen.
Der kometenhafte Aufstieg
Von einer kleinen Gründung zum Milliarden-Unternehmen in weniger als einem Jahrzehnt – Scale AI hat einen beeindruckenden Weg hinter sich. Die wichtigsten Meilensteine:
- 2019: Mit einer 100-Millionen-Dollar-Finanzierung knackt das Unternehmen die magische Milliarden-Bewertung und wird zum „Einhorn“.
- 2021: Die Bewertung schießt auf 7 Milliarden Dollar, dank Investments von Größen wie Greenoaks und Tiger Global.
- 2024: Im Frühjahr steigt der Wert auf 13 Milliarden Dollar, und nur wenige Monate später investieren Amazon und Meta eine weitere Milliarde, was den Unternehmenswert auf 14 Milliarden Dollar katapultiert.
- 2025: Analysten erwarten, dass Scale AI bald die 25-Milliarden-Dollar-Marke knacken könnte, mit Umsatzprognosen von über 2 Milliarden Dollar.
Grafik erstellt mit claoud.ai
Die Köpfe hinter Scale AI
Alexandr Wang: Der jüngste self-made Milliardär
Alexandr Wang, geboren 1997, brach sein Informatikstudium am MIT ab, um Scale AI mitzugründen, und übernahm die Rolle des CEO. Mit nur 24 Jahren wurde er 2021 zum jüngsten self-made Milliardär weltweit, als die Bewertung von Scale AI auf rund 7,3 Mrd. USD stieg. Sein geschätztes Nettovermögen liegt aktuell bei etwa 3,6 Mrd. USD, wobei er rund 14 % der Unternehmensanteile hält.
Lucy Guo: Die jüngste self-made Frau im KI-Bereich
Lucy Guo, Jahrgang 1994, brach ihre Studienpläne an der Carnegie Mellon University als Thiel-Fellow ab und verließ Scale AI 2018 wegen unterschiedlicher Produktvisionen. Dank ihrer rund 5 %-Beteiligung am Unternehmen liegt ihr Vermögen heute bei über 1,2 Mrd. USD, womit sie laut Forbes mit 30 Jahren zur jüngsten self-made Frau-Milliardärin avancierte. Anschließend gründete sie 2022 die Creator-Plattform Passes, die inzwischen eine Series A-Finanzierung in Höhe von 50 Mio. USD abgeschlossen hat.
Die Schattenseiten des Daten-Imperiums
Hinter dem glänzenden Erfolg verbergen sich jedoch auch Herausforderungen. Die Scale-Tochter Remotasks beschäftigt tausende Gig-Arbeiter in Entwicklungsländern, die für oft weniger als einen Dollar pro Stunde Daten annotieren. Im März 2024 sorgte das Unternehmen für Schlagzeilen, als es ohne Vorwarnung Arbeiter aus ganzen Ländern aussperrte.
Diese Praktiken haben inzwischen das US-Arbeitsministerium auf den Plan gerufen, das Anfang 2025 Untersuchungen wegen möglicher Verstöße gegen Arbeits- und Lohngesetze einleitete.
Auch Lucy Guos neues Unternehmen Passes steht in der Kritik: Anfang 2025 wurde die Creator-Plattform mit schwerwiegenden Vorwürfen konfrontiert, darunter die Verbreitung problematischer Inhalte.
Zwischen Pentagon und Silicon Valley
Scale AI bedient zahlreiche namhafte Unternehmen aus verschiedenen Branchen, darunter OpenAI, Microsoft, Meta, GM, Cisco, Brex und Flexport, die Scale für Bild- und Sprachdatenannotation sowie Feinabstimmung ihrer KI-Modelle nutzen.
Seit 2020 arbeitet Scale AI mit dem US Department of Defense zusammen und unterstützt Verteidigungsprogramme wie Thunderforge, um KI-Agenten für militärische Entscheidungsunterstützung zu entwickeln. Ein Zeichen dafür, wie kritisch solche Datendienste für moderne Verteidigungssysteme geworden sind.
Was bringt die Zukunft?
In einer Zeit, in der jedes große Tech-Unternehmen auf generative KI setzt, könnte Scale AI zu einem der wertvollsten Technologieunternehmen der Welt aufsteigen. Ein möglicher Börsengang oder das für 2025 geplante Tender Offer könnten Wang und sein Team in neue finanzielle Sphären katapultieren.
Gleichzeitig steht das Unternehmen vor der Herausforderung, nachhaltigere Arbeitspraktiken zu entwickeln und sich an verschärfte Regulierungen anzupassen. Die Frage bleibt: Kann Scale AI sein rasantes Wachstum fortsetzen und gleichzeitig ethische Standards setzen?
Eines ist sicher: In der goldenen Ära der künstlichen Intelligenz wird die Nachfrage nach hochwertigen Trainingsdaten nicht nachlassen – und Scale AI sitzt an der Quelle dieses digitalen Rohstoffs.
Hinweis: Dieser Artikel enthält Inhalte, die mit Unterstützung eines KI-Systems erstellt wurden. Die Inhalte wurden anschließend von einem Menschen mit ❤️ überprüft und bearbeitet, um Qualität und Richtigkeit sicherzustellen.